Klare Ansagen und jede Menge Herzblut

Klaus und Maria Schmidt kümmern sich bereits seit acht Jahren um alle Belange rund um den Laumeskamp. Viele Spieler haben sie schon begleitet und sich die meisten Kontakte erhalten

 

„Bleib mir bloß weg damit.“ Wenn es um Fotos geht, dann ist Maria Schmidt kompromisslos. „Bilder von mir gibt es nicht.“ Selbst für die Homepage macht sie keine Ausnahme. Ihr Mann Klaus zuckt nur lächelnd mit den Schultern. Da zumindest einer der beiden zu sehen sein ‚muss‘, lässt er sich schließlich überreden.

Es ist nur eine kleine Anekdote und doch drückt sie sehr viel aus. Klaus und Maria Schmidt, die sich bei uns um das Geschehen, auf, neben und um den Laumeskamp kümmern, stellen lieber andere in den Vordergrund.
„Wer zu uns in das Stadion kommt, der soll sich wohlfühlen“, sagt Klaus. Das gelte besonders für die DSC-Teams, deren Trainer, Betreuer und Eltern. „Wir behandeln jede Mannschaft gleich. Egal, ob erste Mannschaft, Damen, Integrativgruppe oder Minis“, ergänzt seine Frau Maria. Gleiches gelte auch für die Gastmannschaften und die Schiedsrichter. „Die Punkte dürfen gerne hierbleiben, aber es gehört sich einfach so, mit dem Gegner und den Schiedsrichtern respektvoll umzugehen. Das fängt mit der Verpflegung an und hört mit Pöbeleine auf. Letztegenannte wollen wir hier nicht haben und treten dem auch entschieden entgegen“, betont Klaus. Er selbst ist Jahrgang 59, hat in der Jugend für seinen Heimatort SUS Boke gespielt und war selbst zehn Jahre lange Schiedsrichter. Maria ist zwei Jahre jünger. Beide haben zwei erwachsene Kinder.

Auf der Fahrt zur Borussia nach Mönchengladbach kam das Angebot

Seit acht Jahren kümmern sie sich nun bereits um alle Belange rund um den Laumeskamp. Unser ehemaliger Geschäftsführer Dirk Brökelmann sprach die beiden glühenden Anhänger von Borussia Mönchengladbach damals auf einer Fahrt ins Stadion auf die Tätigkeit an. „Er meinte, das wäre doch etwas für uns. Wir haben es uns angeschaut und es hat uns gefallen“, erzählt Maria rückblickend. Bereits damals waren ihre Prinzipien klar: „Der Laumeskamp muss in einem Topzustand sein und dazu gehört es auch, dass die Trainer und die Spieler die Kabinen sowie den Rasen in einem vernünftigen Zustand verlassen und sich hier ordentlich verhalten.“ Passiert das mal nicht, bekommt der betroffene Trainer ein Handyfoto zugeschickt. „Meist ist das dann schnell geregelt. Wenn nach einer Niederlage einer mal die Türen zuschlägt, dann verstehen wir das. Fußball ist emotional. Wir sprechen später darüber und gut ist es“, schmunzelt Klaus. Den Topzustand spiegeln natürlich in erster Linie die Plätze wieder. Am Hauptplatz nimmt Klaus daher direkt nach einem Spiel die Harke und stopft die entstandenen Löcher.

Dazu kommen die Pflege der Tribünen, Aufräum- und weitere Sauberkeitsarbeiten, die Rasenpflege der Plätze an der Danziger Straße und dem Schulgelände, der Kunstrasen sowie Reparaturtätigkeiten, die immer wieder anfallen. „Ich liege jetzt nicht mit der Nagelschere auf dem Rasen, aber mein Anspruch ist hoch. Der Strafraum sollte schon noch Rasen haben“, meint Klaus und betont ausdrücklich die gute Zusammenarbeit mit dem Bauhof der Stadt Delbrück um Leiter Christian Stamm, mit dem er regelmäßig telefoniere und anfallende Arbeiten abspreche. Worüber er und seine Frau Maria nicht sprechen, ist, dass sie als Bezugspunkte auf dem Laumeskamp natürlich auch oft erster Ansprechpartner für Trainer, Betreuer und Eltern sind. „Wir tratschen nichts nach außen. Gerade bei Problemen sind wir natürlich direkt vor Ort und erst einmal ein Blitzableiter. Aber das zeigt auch, dass unsere Arbeit anerkannt wird und die Leute Vertrauen zu uns haben“, so Maria. Viel lieber reden die beiden hingegen über die zahlreichen Spieler, die sie bislang schon beim DSC begleitet haben.

Klaus und Maria sind auf den Sportplätzen im Kreis bestens bekannt

Mit klaren Ansagen und viel Herzblut. „Viele Spieler, die wir schon seit der D-Jugend kennen, sind jetzt in der U23 oder in der ersten Mannschaft. Das nicht nur bei uns. Es ist immer ein großes Hallo, wenn wir mal die Zeit haben, zu einem anderen Spiel zu fahren. Manche kommen vor einer Partie auch noch kurz bei uns rein und quatschen ein bisschen, bevor sie weiterfahren“, freut sich Klaus und wird gleichzeitig ein wenig wehmütig, denn „es ist ein Wahnsinn, wie schnell die Zeit vergeht. Da sind schon viele Erinnerungen hängen geblieben. Zum Beispiel an den Aufstieg der B-Jugend in die Bezirksliga vor ein paar Jahren. Als der klar war, haben wir schnell noch Würstchen und Getränke besorgt, einen Banner aufgehängt und hier einen schönen Abend verbracht. Diese Momente machen uns beide stolz und sind ein schöner Lohn für die Arbeit.“ Die ist mit Sicherheit nicht einfach, zumal Klaus hauptberuflich für einen Blumengroßhandel in Salzkotten arbeitet und dort die Nachtschichten übernimmt. Dazu kommen tagsüber drei bis fünf Stunden auf dem Laumeskamp. „An den Wochenenden geht es für uns meistens samstags um zehn Uhr mit den ersten Jugendspielen soll“, beschreibt Maria. Haben dann am Sonntag auch noch die Senioren ein Heimspiel, dann kümmert sie sich um die Kaffee- und Kuchentheke, Klaus grillt die Würstchen. „Ich glaube, die sind bei uns ganz lecker“, grinst er. Schließlich würden sie bereits „mit Liebe bei der Fleischerei Voß vorbereitet. Bei mir liegen sie dann passend auf dem Grill.“

Beide bleiben lieber im Hintergrund

Bei Klaus und Maria Schmidt läuft viel zusammen rund um den Delbrücker SC, auch wenn beide lieber im Hintergrund bleiben. „Was hier passiert, geht nur durch Teamarbeit. Wir wissen, dass wir uns auf den Vorstand komplett verlassen und auch mal mit unseren Anliegen anklopfen können. Das miteinander ist sehr gut“, bestätigt Maria. Klaus freut sich derweil darüber, dass vermehrt wieder Spiele der „Jugendteams auf dem Laumeskamp ausgetragen werden. Das ist die Heimat des DSC und besonders die Kleinen freuen sich, wenn sie hier auflaufen dürfen. Die Entwicklung der letzten Jahre ist sehr positiv. Der Verein geht in eine Richtung und wächst zusammen.“ Klaus und Maria Schmidt werden das weiter mit viel Herzblut, klaren Ansagen aber ebenso viel Herzlichkeit begleiten. Nur auf das Foto mit Maria müssen wir alle weiterhin verzichten.