"Ich will als Spieler und als Trainer aufsteigen!"

Christopher Brinschwitz spielt seit der D-Jugend für uns und ist aktuell Kapitän unsere B-Jugend in der Bezirksliga. Seit zwei Jahren betreut er zudem als Trainer gemeinsam mit seinem Bruder Alexander die U14. Das Jahr 2018 könnte ein Besonderes in der noch jungen Karriere des 17-Jährigen werden.

DSC-INSIDE: „Christopher, wie kamst du zum Fußball?“

Christopher Brinschwitz: „Meine Eltern haben das forciert, weil ich schon mit drei Jahren einen Ball am Fuß hatte. Mein Bruder hat gespielt, also wollte ich auch. Der übliche Weg.“

DSC-INSIDE: „Welche Position spielst du?“

Brinschwitz: „In der E-Jugend war ich Stürmer. Aber das ist in dem Alter jeder (lacht). Seit drei Jahren bin ich Innenverteidiger. Das liegt mir deutlich besser und ist die einzige Position, die ich wirklich beherrsche.“

DSC-INSIDE: „Linksfuß oder Rechtsfuß?“

Brinschwitz: „Rechtsfuß.“

DSC-INSIDE: „Und den Linken hast du, damit du nicht umfällst?“

Brinschwitz: „(lacht). Ne, ne, das Passspiel geht schon noch. Das reicht dann aber auch.“

DSC-INSIDE: „Lieber ein 1:0 oder ein 4:3?“

Brinschwitz: „1:0.“

DSC-INSIDE: „Selbst, wenn du beim 4:3 ein Tor gemacht hättest?“

Brinschwitz: „Meine Aufgabe ist, Tore zu verhindern. Ein 1:0 reicht mir (lacht). Ich bin, glaube ich, einer der ungefährlichsten Innenverteidiger, den es gibt. In dieser Saison habe ich erst ein Tor gemacht. Irgendwie reingestochert (lacht).“

DSC-INSIDE: „Warum ist der Innenverteidiger genau deine Position?“

Brinschwitz: „Einmal geht es um die Zweikämpfe, die direkten Duelle gegen die gegnerischen Angreifer. Andererseits ist die Position enorm wichtig für den Spielaufbau. Spielt man einen langen Ball oder einen kurzen und so weiter. Dem Innenverteidiger kommen heutzutage viel mehr Aufgaben zu, als nur Tore zu verhindern.“

DSC-INSIDE: „Das taktische Verständnis ist gleichzeitig für deine Trainertätigkeit wichtig.“

Brinschwitz: „Genau. Das ist auch ein Grund, warum ich Trainer bin. Ich mag die taktischen Elemente des Spiels und möchte sie an die Nachwuchsspieler weitergeben. Das macht mir Spaß.“

DSC-INSIDE: „Wie läuft die Aufgabenteilung zwischen dir und deinem Bruder?“

Brinschwitz: „Sehr gut. Wir haben damals zusammen begonnen, eine E-Jugend zu trainieren und eine sehr gute Absprache untereinander. Wir können uns aufeinander verlassen. Wenn der eine die Ansprache an das Team hält, baut der andere schon einmal Übungen auf. Das passt. Wir sind auch gegenüber den Spielern gleichberechtigt.“

DSC-INSIDE: „Aber, wie einigt ihr euch, wenn dein Bruder die Kette fünf Meter weiter vorschieben möchte, als du?“ 

Brinschwitz: „Wir geraten da gar nicht so in einen Konflikt, denn er achtet auf andere Dinge, als ich. Er guckt eher nach den Offensiv- ich nach den Defensivaktionen. Das bekommen wir ganz gut zusammen. Und wenn das mal nicht der Fall ist, besprechen wir uns, bis wir eine Lösung haben. Wir wohnen beide noch zuhause. Das geht in den eigenen vier Wänden leichter. Entscheidend ist, dass die Mannschaft später klare Vorgaben bekommt. Wir gehen nicht mit unterschiedlichen Meinungen in eine Partie.“

DSC-INSIDE: „Was für einen Fußball wollt ihr sehen?“

Brinschwitz: „Wir wollen die Situationen auf dem Platz flach lösen. Natürlich, muss man auch mal einen langen Ball schlagen. Aber wir versuchen, den flachen Spielaufbau. Kurzpassspiel a la Guardiola. Das erfordert viel Ballsicherheit und Technik. Aber daran arbeiten wir mit den Spielern.“

DSC-INSIDE: „Ihr übernehmt zur neuen Saison die C1-Jugend in der Bezirksliga. Kann es auch mal sein, dass ihr euch als Trainer trennt?“

Brinschwitz: „Unser Ziel ist, als Trainer in Zukunft weiter zusammen zu arbeiten. Alexander macht bald die DFB-Elitetrainerlizenz. Ich fange im nächsten Jahr die B-Lizenz an. Das passt schon ganz gut und wir wollen so weit kommen, wie möglich. Aktuell fahren wir zweigleisig. Den Kader der C1 zusammenstellen und mit der C2 bestmöglich in die Bezirksliga aufsteigen.“

DSC-INSIDE: „Hat dich die Trainerarbeit als Spieler weitergerbacht?“

Brinschwitz: „Ja, auf jeden Fall. Ich sehe Dinge auf und neben dem Feld mit anderen Augen und habe selbst viel mehr Ideen, die ich einbringen möchte. Es hat mich als Spieler und als Persönlichkeit weitergebracht. Als Kapitän und als Trainer muss ich vorangehen und als Vorbild auftreten. Wir Spieler in der U17 sind für unsere Trainer ja auch nicht im leichtesten Alter. Da heißt es, die eigenen Entscheidungen hinterfragen und zuhören können. Das sind wichtige Erfahrungen.“

DSC-INSIDE: „Wie muss man mit jungen Spielern in dem Alter U14 umgehen?“

Brinschwitz: „Man merkt, dass die Jungs in die Pubertät kommen und ihre Grenzen testen. Dann muss der eine oder andere auch mal wieder auf den Boden geholt werden. Das geht schon. Letztendlich haben die Jungs Lust auf Fußball und wollen gewinnen.“  

DSC-INSIDE: „Wie gehst du als Trainer mit Fehlern um und wie als Spieler?“

Brinschwitz: „Das ist ein Punkt, an dem ich noch arbeiten muss. Wenn ich als Spieler Fehler mache, dann ärgere ich mich noch sehr darüber und denke viel darüber nach. Daran muss ich arbeiten. Gleichzeitig vermittele ich meinen Spielern, dass Fehler nun einmal zum Spiel dazugehören und es danach weitergeht. Kopf ausschalten und weitermachen. Es gibt immer wieder Chancen, den Fehler auszubügeln. Und aus Fehlern lernt man viel.“

DSC-INSIDE: „Findest du es gut, wenn ein Verein eine einheitliche Linie von den Senioren bis in den Nachwuchs hinein fährt?“

Brinschwitz: „Ich denke, dass jeder Trainer seine eigene Linie haben sollte. Die Spieler müssen flexibel ausgebildet werden und verschiedene Ansätze spielen können, da sie oftmals nicht immer beim gleichen Verein spielen oder den gleichen Trainer haben.“

DSC-INSIDE: „Wie siehst du den DSC in der Nachwuchsarbeit aufgestellt?“

Brinschwitz: „Der Verein ist sehr gut aufgestellt. Aber es gibt noch Luft nach oben. Aus meiner Sicht müssen auch die U16 und die U14 in der Bezirksliga spielen. Von der Qualität her wäre das möglich. Der Verein war früher schon dort und sollte da wieder hinkommen.“

DSC-INSIDE: „Du kannst gleich doppelt aufsteigen. In der B-Jugend Bezirksliga seit ihr Erster.“

Brinschwitz: „Ich möchte als Trainer und als Spieler aufsteigen, ganz klar. Das können wir in der B-Jugend und in der C-Jugend schaffen. Das Potenzial ist in beiden Teams da. Es muss am Ende aber immer viel zusammenkommen.“

DSC-INSIDE: „Musst du dich irgendwann zwischen der Laufbahn als Trainer oder als Spieler entscheiden?“

Brinschwitz: „Bestimmt. Aber das ist aktuell noch nicht soweit. Momentan möchte ich beides machen und in beiden Bereichen so hoch kommen, wie möglich.“

DSC-INSIDE: „Was machst du, wenn du mal vom Fußball abschalten möchtest?“

Brinschwitz: „Da hilft mir meine Freundin. Sie lenkt mich gut ab. Wenn sie das nicht so mittragen würde, könnte ich es auf diese Art nicht machen.“