„Gefühlt sind wir nicht fertig“

Der Profifußball ringt um eine Fortsetzung des Spielbetriebs. Möglicherweise wird die Saison ohne Zuschauer zu Ende gespielt. Völlig unklar ist hingegen noch die Situation im Amateurfußball. Wir haben bei unseren Leistungsnachwuchsteams nachgefragt, wie sie mit der aktuellen Pause umgehen. Weiter geht es mit der U17, die in der Landesliga im Abstiegskampf steckt und von einem Spielabbruch profitieren könnte.

„Das wäre eine interessante Wendung der sportlich schwierigen Saison. Ob wir uns darüber freuen würden, weiß ich aber nicht“, sagt Hendrik Rottkord, Trainer unserer U17. Als Tabellenletzter mit nur vier Punkten bestünde die Möglichkeit, dass das Team bei einem Aussetzen der Abstiegsregel in der Liga bleibt. Für Rottkord spielt allerdings noch ein zweites Gefühl mit rein, denn er verlässt uns im Sommer: „Ich habe volles Verständnis für die Maßnahmen. Trotzdem, es bleibt das Gefühl nicht fertig zu sein, mit der Saison nicht abgeschlossen zu haben. Ich glaube nicht, dass wir noch einmal spielen werden, wenn man sich überlegt, wie viele Leute auch bei einem Jugendspiel involviert sind“ Bitter ist das, weil es trotz der sportlich schwierigen Situation positive Zeichen für die nahe Zukunft gab. „Wir haben in der Winterpause neue Spieler dazugekommen, die uns weitergebracht haben. Ich denke, dass wir sportlich noch einmal für positive Stimmung zum Abschluss und Spaß am Fußball hätten sorgen können. Das fehlt bei einem Abbruch.“ An der Fitness würde eine Fortsetzung auch bei der U17 des Delbrücker SC nicht scheitern. „Jeder Spieler macht wöchentliche Läufe und gibt die Ergebnisse an das Trainerteam weiter. Dazu kommen Kräftigungs- und Stabiübungen. Das ist kein Problem. Die fußballspezifischen Dinge fehlen trotzdem durch den Ausfall der Trainingseinheiten und der Spiele. Da müssen wir gucken, dass sich die Verletztenzahlen bei einer Fortsetzung der Saison nicht erhöhen“, betont der 45-Jährige. Brach liegen aktuell auch die Personalplanungen. Rottkord hat damit nicht mehr all zu viel zu tun, für seinen Nachfolger Steven Downes, der das Team bereits jetzt begleiten wollte, ist es aktuell nicht leicht, den Kader für die neue Saison auszurichten. Zumal eben auch die Ligazugehörigkeit noch nicht feststeht.