„Ich bin im Verein eben das Mädchen für Alles“

Ingrid Klaus ist eine Frau der leisen Töne. Was sie aber anpackt, das macht sie richtig. Für den DSC ist das eine ganze Menge.

Die Fristen hat sie alle auf Termin liegen. Wenn es um Förderanträge oder Ehrenamtspreise geht, dann macht Ingrid Klaus keiner etwas vor. Die 58-Jährige ist bei uns allerdings noch deutlich mehr. Sie leistet die eminent wichtige Arbeit im Hintergrund, über die viel zu wenig geredet wird. „Ich bin im Verein eben das Mädchen für Alles“, sagt Klaus mit einem Schulterzucken. Ein Problem hat die gelernte technische Zeichnerin damit nicht. „Das ist auch im Beruf so. Ich mache es gerne.“ Seit 2005 ist Klaus mit dabei. „Ich hatte davor keine Berührungspunkte mit dem DSC. Gerd Brautmeier hat mich angesprochen, ob ich das Sonderheft zur Sportwerbewoche produzieren möchte. Mir hat es Spaß gemacht und so entwickelte sich ab 2006 die DSC Aktuell zu den Heimspielen.“ Klaus schrieb und fotografierte bis 2012 für unser Stadionmagazin und begleitete das Team auch bei den Auswärtsfahrten. Und nicht nur das. Klaus wurde hinter den Kulissen mehr und mehr in die Organisation eingebunden und baute auch den zu Oberligazeiten geöffneten DSC-Fanshop auf, der am Laumeskamp zu einem beliebten Anlaufpunkt für Spieler, Eltern und Betreuer wurde. „Einen Kaffee gab es immer. Die ganze Organisation war kein Problem. Das kann ich und es waren, zum Beispiel mit dem DFB-Pokalspiel gegen den SC Freiburg, ja auch viele Highlights dabei“, sagt Klaus rückblickend. Auch unsere Homepage pflegte sie maßgeblich mit. Erst ab 2012 trat die Mutter von zwei Kindern zeitlich etwa zurück. „Der Verein war immer schon so groß wie heute. Irgendwann nehmen die Aufgaben dann überhand, zumal ich schlecht abgeben kann und gerne überall dabei bin. Damals wurde es dann doch etwas viel.“ Das Stadionmagazin, das nun DSC-INSIDE heißt, macht sie nicht mehr. Sie besucht auch nicht mehr jedes Heimspiel unserer Ersten. „Informiert bin ich trotzdem, denn mein Mann ist regelmäßig da. Insgesamt muss ich aber auch sagen, dass sich die Zeiten geändert haben. Ehrenamtliche sind nicht mehr so leicht zu finden. Umso besser ist es, dass beim DSC noch so viele Helfer mit dabei sind.“ Zunehmenden Druck im Beruf und fehlende Zeit macht Klaus dafür verantwortlich, dass es für Vereine schwerer wird, ehrenamtliche Unterstützer zu bekommen. „Ich sehe da schon große Probleme auf die Vereine zukommen, in den nächsten zehn oder 15 Jahren. Früher wurde die Mitgliedschaft im Verein in der Familie weitervererbt. Da waren ganze Generationen vertreten. Das wird weniger, die Gesellschaft ändert sich.“ Dementsprechend gut sieht sie uns aktuell aufgestellt. „Der Vorstand ist vergleichsweise jung und hat viele gute Ideen. Sie versuchen, etwas zu bewegen.“ Man merkt, Klaus ist dem DSC auch nach 2012 verbunden geblieben. Das nicht nur gedanklich, denn es gibt kaum einen Antrag auf Fördergel-der oder kaum einen Wettbewerb, der nicht durch ihre Hand geht oder von ihr angeschoben wird. So lief es zum Beispiel beim DFB-Ehrenamtspreis, mit dem Beate Austerschmidt aus unserem Nach-wuchs ausgezeichnet worden ist. „Ich habe noch eine weitere wichtige Person für den DSC für einen Ehrenamtspreis vorgeschlagen. Aber mehr verrate ich noch nicht. Mal sehen, was ich dann noch im Netz finde.“ Wir werden es erfahren.