„Es ist auch mal schön, an einem Sonntag etwas länger schlafen zu können“

 

Konrad Schwientek ist Betreuer, für das Catering zuständig und irgendwie das „Mädchen“ für Alles. Im Sommer will der 60-Jährige etwas kürzer treten. Ob ihm das gelingt?

DSC-INSIDE: „Konrad, wie lange bist du schon mit dem DSC verbunden?“

Schwientek: „Ich bin 1973 mit meinen Eltern nach Delbrück gezogen und bin seit `74 beim DSC. Gespielt habe ich im Mittelfeld. Ich war eher der Kreative und habe den tödlichen Pass geliefert (lacht). Mit 18 habe ich schon angefangen, im Nachwuchs zu arbeiten. Dazwischen gab es eine Pause. Dann kamen die Kinder und so bin ich wieder als Trainer eingestiegen. Die Kinder haben dann irgendwann aufgehört, ich bin dabei geblieben.“

DSC-INSIDE: „Wenn irgendwo alle Fäden zusammenlaufen, dann ist es doch immer beim Betreuer, oder?“

Konrad Schwientek: „Ja, das kann man so sagen. Ich kümmere mich bei den Turnieren um das Catering. Ist genug Waffelteig da? Haben wir ausreichen Servietten? Sind die Kaffeemaschinen sauber und einsatzbereit? Dosenmilch, Essbesteck, Teller, da kommt einiges im Hintergrund zusammen.“

DSC-INSIDE: „Hast du schon immer gerne organisiert?“

Schwientek: „Ehrlich gesagt nicht. Aber es hat sich jetzt halt gut eingespielt. Ich mache es seit zehn Jahren, da sind die Abläufe automatisiert. Am Anfang war es schwer, alles passend zu organisieren. Da blieb öfter mal etwas übrig oder es war zu wenig da. Man weiß halt nie, was die Leute essen oder wie viele Zuschauer dann da sind. Aber mittlerweile habe ich dafür ein ganz gutes Gefühl.“

DSC-INSIDE: „Worauf muss ein Betreuer achten?“

Schwientek: „Dass alles da ist, was die Mannschaft zum Fußballspielen braucht. Dazu gehören im Winter auch mal Decken oder das Eis im Medizinkoffer. Das Material muss verwaltet werden.“

DSC-INSIDE: „Dann hängt es von dir ab, ob das Team erfolgreich ist, oder nicht.“

Schwientek: „(lacht). So weit würde ich nicht gehen. Aber die Jungs sollen sich auf den Fußball konzentrieren. Es ist nicht schön, wenn Wasser oder Taschentücher fehlen. Man ist schon Mädchen für Alles.“

DSC-INSIDE: „Was ist für die U19 noch drin?“

Schwientek: „Ich glaube, dass die Saison super läuft bislang und hätte damit nicht gerechnet. Ich wäre mit Platz Fünf zufrieden. Aber ob das reicht, muss am Ende der Trainer beantworten.“

DSC-INSIDE: „Du nimmst den Spielern viel ab. Was erwartest du im Gegenzug von der Mannschaft?“

Schwientek: „Schon eine gewisse Grundordnung. Das fängt bei den Trikots an. Die werden auf links gewaschen, die Stutzen auf rechts. Es wäre schön, wenn das durch die Spieler vorsortiert ist. Auch in der Kabine sollte eine gewisse Ordnung herrschen.“

DSC-INSIDE: „Klappt das?“

Schwientek: „Wenn ich ehrlich bin, dann ist das bei den Trikots schwer. Nach einem Spiel ist es oft zu aufregend. Da werden die Trikots einfach ausgezogen und in die Tasche geworfen. Das verstehe ich schon noch. Die Ordnung in der Kabine klappt schon besser. Aber auch da bleibt immer etwas liegen. Das gehört halt dazu. Die Spieler sind manchmal auf der Flucht (lacht).“

DSC-INSIDE: „Was hat sich im Vergleich zu deiner Jugendzeit verändert?“

Schwientek: „Die Jungs spielen jetzt viel höher, als ich damals. Bei mir war es die Kreisliga und wir haben auf Asche gespielt. Und wir hatten einen Platzwart, namens Voigt. Wenn der dazwischen gehauen hat, dann war Ruhe (lacht). Das läuft heute nicht mehr so ab. Die Jungs haben schon etwas mehr Luxus. Die Entwicklung des DSC ist schon gewaltig. Die U19 hält die Klasse in der Landesliga. Die U17 spielt in der Landesliga, die U15 ist Erster in der Bezirksliga. Die Erste hält sich seit Jahren in der Westfalenliga. Trotzdem kann in dem Verein jeder Fußball spielen, der möchte. Sie werden in den anderen Teams aufgefangen. Das ist gut.“ 

DSC-INSIDE: „Bist du dir wirklich sicher, dass du im Sommer so einfach als Betreuer aufhören kannst?“

Schwientek: „Meine Frau hat mich das auch schon gefragt. Ich glaube schon, dass ich es kann. Es ist auch mal schön, an einem Sonntag etwas länger schlafen zu können. Meine Frau und ich fahren viel Rad, sind oft an der Küste. Dafür bleibt dann mehr Zeit. Berufstätig bin ich ja auch noch. Außerdem bin ich ja nicht so weit weg. Das Catering für die Turniere läuft weiter über mich.

Mir bleibt noch eine Menge Arbeit. Ich werde mir auch schon noch einige Spiele anschauen. Aber ich glaube, es ist gut, auch mal kürzer zu treten.“

DSC-INSIDE: „Die Stadionwurst bei den Heimspielen der ersten Mannschaft?“

Schwientek: „Die bleibt auch, ja.“

DSC-INSIDE: „Wie lange muss eine gute Wurst auf dem Rost liegen?“

Schwientek: „Sie sollte nicht schwarz werden. Ich denke, so wie damals das gute Bier. Sieben bis acht Minuten. Letztendlich muss sie dann fertig sein, wenn die Leute Hunger darauf haben.“

DSC-INSIDE: „Warum hast du so viel Spaß am Fußball?“

Schwientek: „Der Sport hat mir immer schon viel Spaß gemacht. Beim Fußball trifft man sich halt immer wieder. Ich mag den Kontakt zu den Leuten beim DSC und zu den Spielern im Team. Der Verein liegt mir am Herzen. Ich bin seit über 40 Jahren dabei, da gibt es natürlich viele Geschichten. Auch außerhalb des Sports. Wir haben viele Fahrten gemacht und viel erlebt. Es gibt noch aus früherer Zeit viele Kontakte und es macht Spaß zu sehen, wie die Jungs von damals jetzt aussehen. Manche erkenne ich schon gar nicht mehr, weil sie sich so verändert haben. Aber sie erkennen mich. Da muss ich manchmal schon nachdenken, woher wir uns kennen (lacht). Der Verein ist wie ein Zuhause für mich.“